Der Planet Saturn
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Saturn ist der Planet mit den berühmten Ringen. Seine Ringe lassen sich bereits mit Amateurteleskopen recht gut beobachten und sind immer wieder der Höhepunkt einer Sternwartenführung. Saturn ist der entfernteste der seit der Antike bekannten Planeten. 28 Jahre dauert sein Umlauf um die Sonne.
Saturn ist ein Gasriese wie der Planet Jupiter und besteht im Wesentlichen aus Wasserstoff und Helium. Eine Dunstschicht in seiner Atmosphäre verhindert jedoch, dass man auf der Saturnkugel die Wolken und Wettersysteme ebenso leicht beobachten kann wie bei Jupiter. Die Ringe sind umso schöner. Sie bestehen vorwiegend aus geröllgrossen reifbedeckten Eisbrocken oder Schneebällen. Der Durchmesser der Ringe beträgt gegen 280’000 km (2/3 der Distanz Erde – Mond), sie sind jedoch kaum 100 Meter dick. Schon in einem Teleskop für Anfänger kann man die Cassinische Teilung in den Ringen erkennen. Sie ist eine Region mit weniger und dunkleren Brocken zwischen den helleren Ringen.
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Auch Saturn besitzt ein kompliziertes System aus Monden. Heute sind über 62 bekannt. Die innersten kreisen sogar noch innerhalb der Ringe und prägen deshalb die Form der Ringe entscheidend mit. Die Monde des Saturns sind Welten aus Eis. Diese Eiswelten schmelzen nicht, da Saturn 10x weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Deshalb empfängt Saturn nur noch 15 Watt Sonnenlicht pro Quadratmeter, die Erde treffen 1360 Watt pro Quadratmeter. Deshalb liegen die Temperaturen im Saturnsystem typischerweise zwischen –150 und –200 Grad C. Bei diesen Temperaturen verhält sich Wassereis wie ein Gestein. Es verwundert deshalb nicht, dass ganze 10 – 1000 km grosse Monde aus Eis bestehen können. Die grössten unter ihnen kann man auch im Amateurteleskop erkennen.
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Titan ist mit Abstand der grösste Saturnmond. Er ist sogar noch grösser als der Planet Merkur. Titan ist der einzige Mond, der eine nennenswerte Atmosphäre besitzt. Diese Atmosphäre besteht aus Stickstoff und erreicht am Boden einen Druck von 1.5x dem Bodendruck der Erdatmosphäre. Die Oberfläche ist im sichtbaren Licht von einer Dunstschicht verhüllt. Druck und Temperatur würden flüssiges Methan und Ethylen an seiner Oberfläche zulassen.
Bisher erhielt Saturn vier Mal Besuch von einer irdischen Raumsonde: Pioneer 11, Voyager I + II und Cassini. Jedoch haben auch Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble viel zum Verständnis beigetragen. Ein Höhepunkt in der Erforschung des Saturns war die europäisch-amerikanischen Sonde Cassini, die seit Mitte 2004 den Saturn umkreist. Dabei wurde anfang 2005 sogar ein europäisches Landegerät, Huygens, auf Titan abgesetzt. Cassini wird noch mehrere Jahre den Saturn umkreisen und den Planeten, die Ringe und die Monde untersuchen.
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1 Grosse Halbachse 2 (Äquator minus Pol)/Äquator 3 Auf die Sterne bezogen (siderisch) 4 Am Äquator, 1g = 9.81 m/s2 5 Atmosphärentemperatur bei 1 bar Druck J = Jahre |
Saturn selbst beobachten
Saturn erscheint dem blossen Auge als leicht gelblicher heller Stern. In einem Fernglas hat man das Gefühl, irgendwie einen länglichen Stern vor sich zu haben. Das Amateurteleskop zeigt den Grund: die Ringe. Grössere Amateurteleskope zeigen bei ruhiger Atmosphäre die Cassinische Teilung als schwarze Ringunterteilung. Auf Saturn gibt es ebenfalls Wolkenbänder. Diese lassen sich jedoch nicht so einfach beobachten wie bei Jupiter. Den grossen Mond Titan sieht man schon in einem bescheidenen Fernrohr als rötlichen Stern in der Nähe von Saturn. Auch andere grössere Monde wie Dione und Rhea sind für mittlere Amateurteleskope kein Problem.
Bedeckung durch den Mond
Alle paar Jahre bedeckt der Mond den Ringplaneten Saturn. Solche Ereignisse lassen sich mit einem Fernglass gut beobachten; von blossem Auge wird man wegen des strahlend hellen Mondlichts nicht allzu viel erkennen können. Im Fernglas kann deutlich mitverfolgt werden, wie Saturn langsam lichtschwächer wird und am Ende verschwindet. Dies im Gegensatz zu Sternbedeckungen, bei denen der Stern wegen der riesigen Entfernung plötzlich verschwindet. Der Teleskop Testsieger bietet eine Saturnbedeckung durch den Mond ein Spektakel: Langsam verschwinden Ringe und Planetenkugel. Einen Eindruck vermitteln folgende Filmaufnahmen, die von Philipp Heck an der Urania Sternwarte Zürich aufgenommen wurden: Grossformat für Breitband (32.5 MB), Briefmarkenformat (8.4 MB) oder Briefmarkenformat ohne Ton (4.3 MB).
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