2 gleichzeitige Transits − Venus und die Raumstation ISS vor der Sonne

  • Karten des Transitpfads
  • ISS-Transitlinie(n) und genaue Zeiten im Umkreis von 250 km (»CalSKY.de)
  • Koordinaten der globale Sonnen-Transitlinie von ISS am Tag des Venustransits (»CalSKY.de)
  • Für Hartgesottene: Koordinaten der globale Venus-Transitlinie von ISS am Tag des Venustransits (»CalSKY.de)

 

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Tomáš Maruška aus der Slovakei ist es mit Hilfe von Berechnungen von www.CalSKY.com (von astro!nfo) gelungen, den Doppeltransit mit seiner Webcam festzuhalten! Herzlichen Glückwunsch!

  • Details zu diesem historischen Bild
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Die Aufnahme vom deutschen Amateurastronomen Torsten Edelmann zeigt einen ISS-Transit vor der Sonnenscheibe. Dabei wurden 5 Bilder zusammengesetzt, die jeweils einen zeitlichen Abstand von 0.1 Sekunden hatten.

Die Beobachtung von Satelliten vor der Sonnenscheibe oder vor dem Mond ist eine Herausforderung für Beobachter mit Teleskopen. Am 8. Juni 2004 kann über Teilen Europas sowohl die Venus wie auch die ISS gleichzeitig vor der Sonne gesehen werden – wenn auch nur für einen Augenblick.

Sonnendurchgänge können nur durch mit spezieller Folie geschützen Fernrohren gesehen werden. Da ein günstiger Vorbeiflug von z.B. der Internationalen Raumstation ISS weniger als eine Sekunde dauert, ist die Verwendung einer Webcam empfehlenswert.

Während des Venustransits vom 8. Juni 2004 finden Überflüge der ISS über Europa statt, wobei entlang eines nur etwa 5 Kilometer breiten Pfades die Raumstation auch vor der Sonnenscheibe vorbei fliegt. Während ein Pfad gegen 10:30 MESZ über Griechenland verläuft, quert ein Pfad nach 12:00 MESZ Spanien, Südfrankreich, Norditalien und Österreich (nur 17 km von Wien entfernt!). Das photografische Festhalten der zwei gleichzeitigen Transits ist sicherlich eines der grössten Herausforderungen des kommenden Ereignisses! Hartgesottene Ereignisjäger können versuchen, direkt auf die Zentrallinie der ISS-Venus-Bedeckung zu gelangen. Weil aber die kleine Venusscheibe schon recht nahe am Sonnenrand liegt, könnte es gut sein, dass die Silhouette der Raumstation nicht mehr über die Sonnenscheibe rast, sondern diese knapp verpasst. Der Pfadbreite der Bedeckung ist dann nur noch so breit wie die Raumstation selber – also in der Grössenordnung von 50m. Uns ist nicht bekannt, dass bereits jemand von der der Erde aus ein Bild eines Satelliten vor einem Planeten gelungen ist.

Die Qualität der Vorhersage hängt stark von den verfügbaren Bahnelementen ab – je älter diese sind, desto unsicherer ist eine Berechnung, und der wahre Pfad der ‚Sonnenverfinsterung‘ kann sogar bis zu einige Kilometer abweichen. Berechnungen, welche nur wenige Stunden vor dem Ereignis durchgeführt werden, sind üblicherweise auf rund 100 m genau oder sogar genauer. Deshalb sollten Sie sich vor einer Beobachtung hier die Zeiten noch einmal bei CalSKY.com bestätigen lassen!

Bitte teilen Sie uns Ihre Beobachtung mit (erfolgreiche und auch weniger erfolgreiche) – wir freuen uns, wenn Sie unsere Daten hierfür verwenden und wir Ihre Resultate bestaunen dürfen. Wir publizieren gerne schöne Resultate auf unseren Seiten.

 

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Bodenpfade des Transits der Internationalen Raumstation ISS vor der Sonne während des Venustransits. Punkte markieren den Transitort im Abstand von 30 Sekunden. Der am westlich liegende Pfad (links) verläuft durch Europa, auch durch Österreich. A. Barmettler, www.CalSKY.com.

 

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Von den Orten auf der schwarzen Linie aus betrachtet huscht die ISS während des Venustransits über die Sonnenscheibe. A. Barmettler, www.CalSKY.com.

 

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Gebiete in Österreich kommen in den Genuss eines doppelten Sonnendurchgangs: Sowohl die Venus wie auch für einige Zehntelsekunden die Raumstation ISS sind direkt vor der Sonnenscheibe zu sehen. Auch von Norditalien und dem Südosten von Frankreich aus kann dieser Spezialereignis mit einem sonnengeschützten Teleskop oder einem Solarscope beobachtet werden. A. Barmettler, www.CalSKY.com.

 

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Die ISS-Transitlinie verläuft über eine Insel der Kap Verden, läuft in Richtung Nordosten über die Kanarischen Inseln, über dem Atlantik der afrikanischen Küste entlang bis sie knapp die Strasse von Gibraltar verfehlt. A. Barmettler, www.CalSKY.com.

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